Das bestehende RDS-Telematiksystem war seit vielen Jahren ein zentraler Bestandteil des Bahnbetriebs und verband eine zentrale Serverkomponente mit zahlreichen fahrzeugseitigen Clients. Die stetig steigende Systemlast, neue funktionale Anforderungen sowie hohe sicherheitstechnische Vorgaben machten eine umfassende Modernisierung notwendig.
Herausforderungen der Bahntechnik: Sicherheit, Normen und digitale
Im Bahnumfeld entstehen besonders hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit, Normenkonformität und Sicherheit. Systeme müssen über lange Zeit stabil laufen, sind strengen Branchenstandards unterworfen und benötigen nachweisbare Qualitätssicherungs- und Validierungsprozesse. Gleichzeitig steigt der Bedarf an energieeffizienten, ressourcenschonenden und intelligenten Lösungen, beispielsweise durch die zunehmende Automatisierung, Urbanisierung und wachsende Anzahl digitaler Prozesse im Bahnsektor.
Bedarf nach spezialisiertem Know-how: Bahntechnische Expertise als Erfolgsfaktor
Für die Weiterentwicklung des Systems wurde daher ein Partner benötigt, der tiefes Fachwissen in bahntechnischen Software- und Systementwicklungsprozessen, Sicherheitsnormen, Verifikation & Validierung sowie in der Modernisierung bestehender IT-Plattformen einbringen kann.
Konzept Informationssysteme verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung sicherheitsrelevanter Bahnsysteme, systematischem Requirements Engineering, Softwarearchitektur mit hohem Sicherheitsstandard sowie in der Modernisierung und Skalierung komplexer Plattformen.
Sicherheitsorientiertes Software- und Systems Engineering
Zu Beginn wurde die bestehende Systemarchitektur analysiert und im Rahmen eines strukturierten Systems-Engineering-Ansatzes neu modelliert. Es wurde ein kontrolliertes Vorgehen für Systeme, die im Bahn- und Fahrzeugumfeld zuverlässig funktionieren müssen, benötigt. Entsprechend kamen Methoden zur Anforderungsanalyse, Risikoidentifikation, Architekturplanung sowie sicherheitsorientierte Entwicklungsprozesse zum Einsatz.
Zukunftsfähige Telematikplattform für den Bahnsektor
Mit der Modernisierung wurde ein zukunftssicheres, skalierbares und wartungsfreundliches Telematiksystem geschaffen, das technisch wie organisatorisch auf kommende Anforderungen vorbereitet ist.
Normgerechte Verifikation, Validierung & Qualitätssicherung
Ein Schwerpunkt lag auf der umfassenden Verifikation und Validierung aller entwickelten Funktionen. Dazu zählten:
- Sicherheitstests, Geräte- und Integrationstests
- Validierung der Anforderungen
- Testautomatisierung mit modernen Frameworks
- Durchgängige CI-Pipelines für reproduzierbare Builds
- Monitoring- und Diagnosewerkzeuge für den operativen Betrieb
Diese Maßnahmen sichern die Einhaltung bahntechnischer Qualitätsstandards und sorgen für hohe Betriebssicherheit, Nachvollziehbarkeit und Langzeitstabilität der Telematikplattform.
Modulare Architektur für Skalierbarkeit, Robustheit und Wartbarkeit
Die bestehende Architektur wurde umfassend überarbeitet und modularisiert, um zukünftige Erweiterungen effizient umsetzen zu können. Wichtige Schritte dabei waren:
- klare Trennung funktionaler Module auf Server- und Client-Seite
- Optimierung serverseitiger Prozessketten und Datenflüsse
- stabilisierte, redundante Kommunikationswege zwischen Fahrzeugen und Zentrale
- Einsatz strukturierter Java-/Spring-Frameworks zur Verbesserung von Skalierbarkeit und Effizienz
Aktualisierte Technologieplattform für Backend und Clients
Zur Modernisierung des technischen Unterbaus wurde ein zukunftssicherer Technologie-Stack aufgebaut, der langfristige Weiterentwicklung ermöglicht:
Backend & Datenhaltung
- Java, Spring, Spring Boot
- Maven, Tomcat, MyBatis, Jackson, Apache Commons
- PostgreSQL als zuverlässiges Datenbankbackend
Client- und UI-Technologien
- JSF für strukturierte Weboberflächen
- Eclipse RCP & OSGi für modulare, erweiterbare Fahrzeug-Clients
Die modernisierte Plattform unterstützt eine deutlich höhere Wartbarkeit, verbessert die Performance und erleichtert die Integration neuer Funktionen.
Sicherheit, Monitoring & Diagnose
Um den hohen Anforderungen sicherheitskritischer Bahnsysteme gerecht zu werden, wurden neue Diagnose- und Überwachungsfunktionen eingeführt:
- Monitoring mit VisualVM und erweiterten Logging-Mechanismen
- Performanceanalysen und gezielte Refaktorierungen
- Aufbau erweiterter Diagnose-Funktionen für Fahrzeug- und Serverprozesse
Diese Maßnahmen erhöhen die Betriebssicherheit und ermöglichen eine frühzeitige Erkennung potenzieller Störungen.
Dokumentation & Nachvollziehbarkeit
Alle relevanten Betriebs-, Konfigurations- und Deploymentunterlagen wurden vollständig aktualisiert. Zusätzlich wurden sicherheitsrelevante Nachweise erstellt, um den regulatorischen Anforderungen der Bahntechnik zu entsprechen.
Die verbesserte Dokumentationsstruktur sorgt für hohe Transparenz im Betrieb, vereinfachte Wartungsprozesse und ermöglicht eine langfristig sichere Weiterentwicklung.
Fazit: Gerüstet für die Zukunft
Dank der Kombination aus bahnspezifischem Know-how, sicherheitsorientierten Prozessen und moderner Softwaretechnik ist das RDS-System nun optimal auf die Anforderungen eines dynamischen, digitalisierten Bahnumfelds vorbereitet.